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Die Kirchenruine

Die Mallnower Kirche galt als eine der ältesten und schönsten Kirchen im Lebuser Land. Wahrscheinlich erfolgte der Bau im 13., vielleicht auch schon Ende des 12. Jahrhunderts. Das Gotteshaus wurde ursprünglich als einschiffiger, sorgfältig gefügter Granitquaderbau errichtet. Die schwierige Bearbeitung der Steine, aus örtlichen Vorkommen zusammengetragen, führten erfahrene Steinmetze aus. Behauen wurden die Vorder- und Seitenflächen, während häufig die nach innen weisende Fläche unbearbeitet blieb.

Am Chor sind noch drei hohe, spitzbogige Lichtöffnungen in ursprünglicher Form erhalten, während die Fenster des Kirchenschiffs beim Umbau 1793 beträchtlich erweitert wurden. An der Nordseite ist noch eine vermauerte Rundbogentür zu erkennen. Das rechteckige Kirchenschiff war mit einer flachen Balkendecke ausgestattet. Die Decke des Chors bildete hingegen ein maßgerechtes Sterngewölbe, möglicherweise aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, mit betont hervortretenden Rippen. Rippensterngewölbe zählen zum schönsten mittelalterlichen Deckenschmuck großer, hoher Räume.

Die ursprüngliche Innenausstattung mittelalterlicher Kirchen war äußerst sparsam. Erst nach dem Dreißigjährigem Krieg, im Zeitalter des Barock, bekam die Kirche einen Kanzelaltar und eine Loge mit Rankenschnitzwerk. Aus dem 18. Jahrhundert stammte ein Motivbild. Der erste alte Kirchturm musste 1830 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Der Grundstein für den Turmneubau wurde allerdings erst am 12. Mai 1850 gelegt. Richtfest konnte schon im September 1850 gefeiert werden.

Elektrisches Licht und Warmluftheizung gehörten zu den angenehmen Neuerungen in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts.

In den letzten Kriegstagen, so um den 20. März 1945, sprengten deutsche Pioniere den Kirchturm, der in das Kirchenschiff fiel und einen Brand auslöste, so dass nur wenig von dem kostbaren Holzaltar gerettet werden konnte. Nach dem Krieg verfiel die ungesicherte Ruine weiter. 1991 wurden Beräumungsarbeiten durchgeführt Auf den vollständig erhaltenen Umfassungsmauern wuchsen bereits Bäume und der weitere Verfall nahm eilends seinen Lauf.  Dank einer großzügigen Spende, der Bereitstellung von Mitteln aus der Kirchengemeinde, der damaligen selbstständigen Gemeinde Mallnow sowie aus dem Förderprogramm „Dorferneuerung“ konnte 1998 die Sicherung der Kirchenruine vorgenommen und ein Projekt für den Wiederaufbau erstellt werden, was natürlich ein ehrgeiziges Ziel bleibt.
Die Kirchenruine erinnert an die erschütternden Kämpfe am Ende des 2. Weltkrieges. Sie ist die letzte Ruine im einst stark zerstörten Dorf, um so eindringlicher ist ihre mahnende Wirkung.

Kirchenruine im Mai 2004

Kirchenruine im Mai 2004

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(c) ab 2012 by Matthias Hofmann

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